Prolight + Sound 2018, Foto: Messe Frankfurt GmbH / Pietro Sutera Prolight + Sound 2018, Foto: Messe Frankfurt GmbH / Pietro Sutera

Von analog bis digital: Prolight + Sound und Musikmesse zeigten das Beste aus zwei Welten

Events

Prolight + Sound & Musikmesse: Frankfurt am Main war letzte Woche Treffpunkt der Musik- und Eventbranche und Bühne für Musik in beeindruckender Vielfalt. Mit dem Live Entertainment Award startete eine Woche, die ganz im Zeichen von Produktinnovationen, Wissenstransfer, dem musikalischen Nachwuchs und Konzert-Highlights auf dem Messegelände und in der Stadt stand.

Auf der Prolight + Sound (10. bis 13. April) und der Musikmesse (11. bis 14. April) erwartete Profis aus Bereichen wie Veranstaltungs- und Medientechnik, Instrumentenhandel, Musikproduktion, -bildung und -therapie sowie Musikbusiness und Merchandising ein volles Programm. Ein Mix aus Lectures, Talks und Panels zeigte Profis und Interessierten, wie 3D-Audio und 360° Film, Virtual und Augmented Reality beispielsweise die Arbeit in Studios und bei Live-Performances verändern, und welche Trends in Handel, Kultur und Erziehung maßgebend sind. In interaktiven Formaten wie Masterclasses und Recording Workshops mit Meet-and-Greets ließen sich namhafte Profis über die Schulter schauen. Aussteller warteten mit zahlreichen Produktpremieren auf, und das begleitende Musikmesse Festival brachte die Stadt mit rund 60 Events an über 30 Orten zum Klingen.

„Es ist kein Geheimnis, dass sich Märkte im Zuge der Digitalisierung dramatisch verändern. Auch die Musikwelt hat sich verändert, aber die Begeisterung für Musik und Events in all ihren Facetten lebt. Auf der Musikmesse und der Prolight + Sound können Besucher einen Blick in die Zukunft der Branche erleben. Mit Investitionen in Entertainment- und Education-Formate halten wir das Messeduo in einem heterogenen Marktumfeld stabil auf Kurs“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „In diesem Sinne setzt auch das Musikmesse Festival ein zusätzliches Ausrufezeichen für das Musikmachen und den Kreativstandort Frankfurt Rhein-Main“, so Braun weiter.

1.803 Aussteller aus 56 Ländern

Erstmals gab es auf dem Messegelände, auf dem sich insgesamt 1.803 Aussteller aus 56 Ländern präsentierten, auch nach Messeschluss um 18 Uhr Konzerte. Die neue Festival Arena, ein Zirkuszelt für 1.500 Besucher, wurde an drei Abenden mit Konzerten des Kanadiers Gino Vannelli („I Just Wanna Stop“, „Living Inside Myself“), der 100 Million Clicks Night mit dem ESC-Teilnehmer Michael Schulte sowie der Rockin‘1000 Jam Night mit prominenten Gästen bespielt. Im Congress Center der Messe Frankfurt gab es einmalige musikalische Begegnungen wie die des Klavier-Virtuosen Joja Wendt mit jungen Musikensembles oder die von der fünffachen Grammy-Preisträgerin Dionne Warwick mit der Neuen Philharmonie Frankfurt. Direkt daneben fand an drei Abenden erstmals ein internationales Showcase-Festival mit Acts aus sechs europäischen Landern statt. Neben Konzerten von Albert Hammond, Asaf Avidan, Curse, En Vogue und weiteren Top-Acts erklang Musik bei den Klavierstationen von Frankfurt Street Tunes auch an öffentlichen Plätzen in Frankfurt.

Prolight + Sound im Zeichen digitaler Vernetzung

Die Prolight + Sound zeigte die Event- und Medientechnikbranche in all ihren Facetten. Neben immersiven Technologien, die die Grenzen zwischen Realität und virtueller Wahrnehmung verschwimmen lassen, bildete die Messe besonders die immer weiter vorschreitende digitale Vernetzung ab. Von Licht- und Tonmischpulten über Verstärker und Soundkarten bis hin zu Lautsprechern, und Bildschirmen: Einzelne Komponenten kommunizieren zunehmend über IP-Protokolle miteinander, das „Internet der Dinge“ wird in der Veranstaltungstechnik immer mehr zur Realität.

Die Innovationskraft der Branche ist enorm – und somit auch der Bedarf der Marktteilnehmer, sich über aktuelle Trends auf dem Laufenden zu halten. Über 100 Lectures, Panels und Workshops gaben Aufschluss über neue Technologien und Anwendungsfelder, rechtliche Rahmenbedingungen, zeitgemäße Event-Inszenierung sowie Sicherheit, Personalentwicklung und Marketing in der Veranstaltungsindustrie.

Mehr Synergien zwischen Prolight + Sound und Musikmesse

Erstmals war die Halle 4.1 („Audio DJ + Recording“) sowohl Bestandteil der Musikmesse als auch der Prolight + Sound – dies galt auch für das Workshop-Angebot rund um professionelle Audiotechnik, inklusive der neuen Seminarreihe „The Future of Music and Audio Technology“ sowie für die DJ-Plattform DJCon.

Eine weitere Premiere im Rahmen von Prolight + Sound und Musikmesse war das Branchentreffen MerchDays, das Produkte und Services rund um Entertainment-Merchandising präsentierte: von Textilien, Elektronik und Lifestyle-Artikeln bis hin zu Technologien rund um Veredlung, Logistik und e-Commerce. Zuvor waren die MerchDays Teil der c/o-Pop in Köln. Zum Start in Frankfurt präsentierten sich am 12. und 13. April rund 40 Marken in dem Areal.

PRG Live Entertainment Award

Zum Auftakt von Musikmesse und Prolight + Sound fand am 9. April in der Festhalle Frankfurt der PRG Live Entertainment Award (LEA) statt. Der LEA prämiert Persönlichkeiten, die hinter großen Events stehen – von Veranstaltern, Managern und Agenten bis hin zu Spielstättenbetreibern. Zahlreiche Top-Künstler waren in der Festhalle zu erleben, darunter die Techno-Veteranen Scooter, European-Song-Contest-Gewinnerin Conchita, Singer-Songwriter Patrick Kelly und Senkrechtstarter Wincent Weiss.

Auf der Musikmesse trifft Handwerk auf High-Tech

In neun Hallenebenen erlebten Besucher alles, was man zum Musikmachen braucht – von Gitarre und Schlagzeug über Streich- und Zupfinstrumente bis hin zu Synthesizern und Recording-Equipment. Zu den Trends in diesem Jahr zählen Hybrid-Produkte, die das Spielgefühl traditioneller Instrumente mit der Flexibilität der digitalen Klangerzeugung kombinieren – so zum Beispiel Konzertflügel, die gleichzeitig E-Pianos sind. Einige Instrumente setzen auf die Integration mobiler Endgeräte. Musiker können beispielsweise eigens entwickelte Apps nutzen, die das Lernen und Üben spannender gestalten oder die Instrumente mit zusätzlichen Sounds erweitern.

Doch auch die Nachfrage nach Instrumenten mit Tradition war groß: Das neue Sonderareal The World of Vintage Guitars zeigte eine Ausstellung zur Modellentwicklung der legendären Gitarrenmarke Fender, handgefertigte Einzelstücke aus dem Fender Custom Shop sowie Original-Gitarren, die schon von Rock-Legenden wie Joe Bonamassa oder Joe Satriani gespielt wurden. Darüber hinaus kehrte in diesem Jahr der Piano Salon Europe auf die Musikmesse zurück. Hier zeigten europäische Premium-Manufakturen die Meisterwerke ihrer jahrhundertealten Handwerkskunst in der Klavier- und Flügelherstellung.

Begeisterung Wecken, Wissen vermitteln, Talente voranbringen

Mehr denn je richtete die Musikmesse ihren Fokus auf den musikalischen Nachwuchs. Das erfolgreiche Förderprojekt Discover Music, das bereits die jüngsten Besucher auf eine musikalische Entdeckungsreise einlädt, wurde in diesem Jahr noch ausgeweitet. Gruppen aus Kindergärten und Schulen – sowie auch alle weiteren Besucher der Musikmesse – konnten hier nach Lust und Laune ausprobieren oder an Workshops teilnehmen.

Beim Fachtag KlassenMusizieren (13. April) und dem bdfm-Kongress des Bundesverbandes der Freien Musikschulen konnten Pädagogen wertvolle Impulse zu moderner Unterrichtsgestaltung aufnehmen. Der Europäische Schulmusikpreis zeichnete auch in diesem Jahr förderungswerte Schul- und Lehrprojekte aus. Darüber hinaus bot die Messe Instrumenten-Workshops und Masterclasses sowie Lectures, bei denen erfahrene Musiker und Musikproduzenten Tipps zur Professionalisierung in der Musikbranche gaben.

Das Konzertprogramm der Musikmesse und des Musikmesse Festivals stellte junge Musiker und aufstrebende Talente ins Rampenlicht. Beim Bandwettbewerb SchoolJam spielten junge Bands um den Titel „Deutschlands beste Schülerband“. Täglich fanden in verschiedenen Kirchen der Stadt Preisträgerkonzerte der Initiative Jugend Musiziert statt. Die Verleihung des Frankfurter Musikpreises in der Paulskirche an das BundesJazzOrchester bildete in diesem Kontext einen glanzvollen Höhepunkt.

Eine Premiere auf der Musikmesse war das Finale der European Songwriting Awards. Hier hatten talentierte Komponisten die Möglichkeit, ihre Songs direkt vor Entscheidern von Musiklabels zu performen. Dem Sieger winkt eine langfristige Förderung über das Netzwerk von Yamaha Music Europe.

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