Stage|Set|Scenery 2017 in Berlin, ©Herbert Starmühler Viele steuerbare Untersätze, sogar ein Sofa, wurden präsentiert. ©Herbert Starmühler

Gute Stimmung auf der Stage|Set|Scenery

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Letzte Woche fand in Berlin die wichtige Veranstaltungs-Messe Stage|Set|Scenery statt. Die internationale Fachmesse für Theater-, Film- und Veranstaltungstechnik konnte mit vielen Neuigkeiten aufwarten. Besuch und Stimmung waren gleich zu Beginn gut.

Vielleicht lag es am wunderbaren Sommerwetter, vielleicht auch an der gerade fertig werdenden Staatsoper Berlin (an der gefühlt 80 Prozent der Messe-Aussteller in irgendeiner Art mitgewirkt haben) – die Branche war in fröhlicher Feierstimmung.

Die internationale Fachmesse und der dazugehörige Kongress für Theater-, Film- und Veranstaltungstechnik fanden zum zweiten Mal statt und wurden von der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) und der Messe Berlin organisiert. In den Hallen 19 bis 23 und im Palais am Funkturm trafen alle Bereiche zusammen, die für eine erfolgreiche Produktion wichtig sind: von der Architektur und Fachplanung über Bühnentechnik, Licht und Ton bis hin zu Maske und Kostüm. Auch die Bereiche Film sowie Ausstellungs- und Museumstechnik waren vertreten. Überall gab es die letzten Entwicklungen zu sehen, auch wenn teilweise Frankfurt oder Amsterdam schon viele Novitäten präsentieren konnten. Messe-Berlin-PR Managerin Britta Wolters freute sich über schöne Zuwächse beim Publikum schon in den ersten Tagen.

Staatsoper Berlin fast fertiggestellt

Dabei war der Star heuer eigentlich ein – noch nicht ganz fertiges – Gesamtkunstwerk: Die Staatsoper Berlin ist im Finale angekommen, die Totalsanierung konnte mittlerweile in Augenschein genommen werden. Hier ein erster, exklusiver Einblick: Österreichs Parade-Bühnentechniker Waagner-Biro hat dort alle Register gezogen und die Ober- und Untermaschinerie samt dazugehörigem Stahlbau gefertigt. Bühnentechnik vom Feinsten. Klaus Peter Roth, Senior Project Engineer bei Waagner Biro: „Es ist ein monumentales Projekt, noch nie haben wir die Steuerungen von allen Komponenten einer so großen Anlage zusammengeführt. Man kann also alles von einem Punkt aus bedienen.“

Die umfangreiche Bühnentechnik besteht aus der kompletten Obermaschinerie, der Vorbühne, diverse Installationen im Zuschauerraum (wie ein Rauchabzug oder eine Kronleuchterwinde) sowie einer hochmodernen Untermaschinerie mit einer Vielzahl an Podien und auch einem Bühnenwagensystem. Die einfache Steuerung dieser komplexen Anlage mit ca. 280 Antriebsachsen funktioniert über das CAT-Steuerungssystem von Waagner-Biro.

Eröffnet wird das 250 Jahre alte Opernhaus offiziell am 3. Oktober 2017, der reguläre Spielbeginn wird wohl erst 2018 so richtig in die Gänge kommen. Derzeit werden Zuschauerräume wiederhergestellt, Goldbemalungen durchgeführt und die Sanierung des Bühnenbereiches abgeschlossen.

Neuigkeiten auf der Stage|Set|Scenery 2017

Zurück ins Messegelände in Berlin zur Stage|Set|Scenery: Die gute Stimmung unter den Ausstellern ist wohl auf die fast familiäre Atmosphäre zurückzuführen. Es ist eine reine Fachmesse, sehr stark auf Theater und Bühnen abgestellt, die alle wichtigen Techniker der großen Bühnen versammelt. Man informiert sich in Berlin alle zwei Jahre über den Stand der Technik. So zeigte zum Beispiel LAWO die brandneue mc296 Konsole, „die für die Theater optimiert wurde“, wie uns Technical Product Manager Lucas Zwicker erklärt. Automated mixing assistants, integrierter Remote Desktop und Loudness Metering sind nur einige Features des neuen Pults.

Gute Stimmung auch auf dem Stand von JB Lightning. Vertriebsleiter Jörg Zimmermann zeigt die Hochleistungs-LED-Scheinwerfer, die fast zur Gänze in Deutschland, in und um Blaustein, hergestellt werden. Das Handwerk ermöglicht sehr flache Komponenten, die zur Gewichts- und Außenmaßreduktion beitragen.

Lustig und praktisch das unstehlbare Case, dass Burghard Busch, Geschäftsführer bei RÄDER BUSCH demonstriert: Wer glaubt, dass er die Box einfach unbemerkt wegrollen kann, irrt – per Funk können die Rollen arretiert werden. Und der Dieb fliegt über die Box…

Oliver Nachbauer, Geschäftsführer von MOVECAT, erntet die Früchte seiner Internationalisierung: Irgendwo gibt es immer gerade ein gutes Geschäft für die Entertainment Winches, die er auch in Berlin ausstellte. Aktuell: Der VMB-S 250-0.8-24 Bandzug (24 Meter Hubhöhe, 0-0,8 m/sec, nom. 50 dBA) und die Entertainment Winch VMW-S 125-3.

Imposant die leuchtende Sky-Panel-Wand bei ARRI. Product-Manager Florian Bloch und Marketing-Lady Syna Greiser sind stolz auf die hohe Fertigungstiefe bei ARRI aus Stephanskirchen (D). Die teilweise Umstellung auf LED-Welten ist geglückt, beim SKYPANEL gibt es das dritte große – freie – Update.

Ziemlich praktisch: die neue Cameo Akku-Leuchte ZENIT®B16 bei ADAM HALL (1.900 lm, 50.000 h, wireless DMX, IP65 rating). Product-Manager Tilo Pietschmann erklärt uns: „Das ist eine Superlösung, die tagelange hält und keinen Kabelsalat auslöst“. Dazu passend: Die neue portable Porsche-PA-Säule LD Systems® MAUI® P900.

LMP Lichttechnik aus Ibbenbüren (D) hat nun auch Elation-Scheinwerfer im Portefeuille. Seit April leuchten zum Beispiel die Artiste DaVinci für LMP mit 2.200 – 8.000 K stufenlos, 6° – 48 ° stufenlos und fünf wählbare Dimmerkurven, wie Produktmanager Oliver Winkler erklärt. Weitere Marken im Programm: WORK Lichtsteuerungen, Kitecraft LED EnginesHigh End Systems Lichtmischpulte.

Ein neues Mischpultkonzept präsentierte STAGETEC mit AVATUS. „Das ist ein vollständig IP-basiertes Großmischpult mit 21″ Multi-Touchplays“, erklärt Marketingverantwortliche Kerstin Leppin. Die Mischpult-Oberfläche kann gesplittet werden, denn die Displays sind beliebig absetzbar.

Wer schnell mal einige zusammenklappbare Hocker braucht, sollte bei SWOOFLE, einem Berliner Manufaktur-Startup, anfragen (www.swoofle.de).

Wirtschaftliche Situation bessert sich

Alles in allem: Sehr positive Stimmung bei den meisten Ausstellern, die wirtschaftliche Situation hat sich gebessert in den vergangenen Jahren. Die Auftragsbücher sind zwar nicht übervoll, aber die Richtung stimmt. Happyness war dann auch das Motto der Band, die die schon legendäre Gala im architektonisch interessanten Garten bestritten. Schöner Sommerabend für geschätzte 400 Teilnehmer.

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